8. Juli 2023 – Sandsletta-Sortland

Um kurz vor fünf Uhr in der Nacht musste ich mal. Das Wetter sieht schrecklich aus, tiefhängender Nebel, Nieselregen und kalt. Richtig gruusig. Also wieder zurück in den Schafsack. Zwei Stunden später das gleiche Bild. Ich gebe mir noch eine Viertelstunde im warmen Schlafsack, die Fähre in Fiskebøl geht erst um 11:30 und es sind nur knappe 40 km bis dorthin. Immerhin hat das Nieseln aufgehört, so kann ich wenigstens im Trockenen Frühstücken. Marco, mein Nachbar, ein Thüringer aus Bayern, macht sich schon mal auf den Weg, ich folge ihm eine Viertelstunde später. Lange Hosen, oben lang und die Windjacke. Das brauche ich bei 8°C. Nach ein paar wenigen Kilometern beginnt es zu nieseln.

Unterwegs im Nieselregen

Unterwegs sehe ich einen Radfahrer am Strassenrand stehen, der an seinem Velo herumfummelt. Ich halte an und frage ihn ob alles ok ist. Er, ein Amerikaner, sagt ja ausser dass er bei diesem Wetter am Velofahren ist. Ich fahre also weiter und es beginnt immer mehr zu nieseln. Nun bin ich schon so nass, dass es sich nicht mehr lohnt, die Regenkleider anzuziehen. Und wenn man sich bewegt hat man auch bei 8 Grad und nassen Kleidern nicht kalt.

Und die Sicht ist auch nicht grad super

Ich komme etwa 45 Minuten for der Abfahrt der Fähre in Fiskebøl an. Zum Glück ist der Warteraum beheizt. Marco und ein anderer Schweizer sind schon dort und hängen ihre nassen Sachen zum trocknen auf. Ich tue es ihnen gleich. Die Fähre ist erstaunlicherweise ziemlich leer, also die nassen Sachen überall aufhängen.

Fähre Fiskebøl-Melbu

Die Überfahrt dauert nur eine halbe Stunde und in Melbu ist es interessanterweise trocken. Also fahre ich los. Heute hat die Strecke keine grösseren Steigungen, es ist aber ein stetes auf und ab. Nach 25 Kilometern erreiche ich Stokmarknes mit seinem imposanten Hurtigruten-Museum. Die haben um ein Hurigrutenschiff aus den 1950er Jahren eifach ein Museum gebaut. Auf der Insel Børøya, gleich nach der ersten Brücke nach Stokmarknes mit schöner Aussicht (relativ zum Wetter) mache ich Mittagsrast.

Stokmarknes mit dem Hurtigruten-Museum
Und da kommt grad noch das richtige Hurtigruten-Schiff

Marco hält ebenfalls an und macht Pause. Wir beschliessen, die verbleibenden gut 25 km zusammen zu fahren. Wir schlagen ein hohes Tempo an, können halbe Zeit Windschatten fahren und blochen mit einem 28 er Schnitt bis nach Sortland. Wir haben beide ein AirBnB gebucht, verabreden uns aber zum gemeinsamen Nachtessen. Ich richte mich ein, dusche und gehe einkaufen. Da ich zwei Nächte hier bleibe und morgen einen Ausflug machen will, brauche ich ziemlich viele Esswaren, da ich morgen Sonntag nicht einkaufen kann. Marco und ich treffen uns um 19 Uhr und gehen in eine Pizzeria. Die Norweger können sogar richtig gute Pizza backen, Respekt. Dann gehe ich zu meiner Unterkunft zurück und sehe, dass meine Gastgeberin nun Zuhause ist, klingle und wir halten einen längeren Schwatz. Dann telefoniere ich noch mit Claudia und schreibe den Blog fertig. Und nun freue ich mich auf mein Bett.

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