7. Mai 2023 – Testfahrt Solothurn-Muttenz

Ich habe ganz ordentlich geschlafen, allerdings war es schon ziemlich früh hell und die Vögel zwitschern, als gäb’s kein morgen. Da der Campingshop erst um 8:30 öffnet, kann ich mit gutem Gewissen noch liegen bleiben. Aufstehen, Campingkocher und Bialetti bereit machen und den Chair Zero trocknen. Draussen ist vom Tau alles ziemlich feucht, auch die Innenseite des Überzelts. Ich hoffe, dass dieses noch trocknet bis ich zusammenpacken muss. Aus dem Campingshop gibts frische Brötli und ein Joghurt, welches ich mit Müesliflocken anreichere. Und einen feinen selbstgebrauten Espresso. Abwaschen, Zähne putzen, Abfall entsorgen und das (immer noch feuchte) Zelt zusammenpacken, den Surly beladen und um 9:30 gehts los.

Durch Solothurns Altstadt gehts Richtung Wangen a.d.A. – Rothrist. Kurz vor Safenwil ein knackiger Anstieg mit über 15% Steigung. Also mehr liegt nun wirklich nicht drin, zum Glück war diese Steigung nur kurz. Von Oberentfelden über den Hügel nach Schönenwerd (Mittagspause) einmal mehr über die Aare nach Niedergösgen Stüsslingen und dann über den Schafmattpass nach Oltingen. Also der Schafmattpass hat es schon in sich, im oberen Teil sehr eng und Steigungen bis 14%. Der Puls geht ebenso steil nach oben wir die Strasse und Luft bekomme ich fast keine mehr. Ich muss insgesamt viermal anhalten und verschnaufen, weil’s einfach nicht mehr geht. Die Wolken werden immer dunkler und es beginnt bedrohlich zu donnern. Kurz vor Oltingen eine Umleitung, es ist Oltiger Määrt, ein riesen Volksfest. Neben einer Viehschau und einer Muni-Taufe im Oberaargau bekomme ich fast alles mit, was es in der ländlichen Schweiz an einem Sonntag so gibt. So fahre ich halt über Wenslingen und Tecknau genau Richtung Gewitterfront. In Gelterkinden kann ich gerade noch unterstehen, bevor es richtig losregnet. Die Regenjacke finde ich in der ersten Tasche, wegen des recht warmen Wetters verzichte ich auf die Regenhosen. Dann weiter Richtung Sissach im sintflutartigen Regen, das Wasser steht zentimeterhoch in den Strassen -> mein Surly ist halt auch ein Boot.

In Liestal kurzer Stopp, ich habe ganz einfach viel zu viel Wasser in den Schuhen, also Schuhe ausleeren und Socken auswringen. In Pratteln grosses Polizeiaufgebot am Bahnhof wegen FCB-FCZ. Und just als ich zu Hause ankommen beginnt es wieder zu regnen.

Fazit meiner zweitägigen Testfahrt: die Infrastruktur funktioniert, steiler als 10% wird mühsam, mehr als 15% unmöglich, die Beine mögen gut. Die Reise ans Nordkapp kann also (bald) losgehen.

 

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