30. Juni 2023 – Leirfjord – Kilboghamn
Die Wetterprognose stimmt, es ist zwar noch bedeckt, aber um 6 Uhr 30 schon 16 Grad warm, dafür ziemlich windig. Die Fähre fährt erst um 8:40 und der Fährhafen ist nur 500 m Luftlinie entfernt, aber ich muss noch um die ganze Bucht herumradeln und dorthin zu kommen. Das reicht locker, fast zeitgleich kommt ein Australier an, der in Nesna (dem Ziel der Fähre) mit dem Hurtigrutenschiff Richtung Süden weiterfährt.


Nun muss ich gute 30 Kilometer bis ans Ende des Sørfjorden und am anderen Ufer wieder 20 km kurück. Wegen einer Steilküste geht es einmal gute 300 Höhenmeter sehr steil noch oben und dann wieder herunter und der Wind bläst immer stärker 30 km von vorne, dann 20 km von hinten.

Dann kommen mehrere Tunnels, bis zu 4 km lang, nicht gerade üppig breit vor allem wenn einem Sattelschlepper überholen müssen wird es schon eher eng. Zum Glück habe ich nicht viele Strassenmitbenutzer. Und in den Tunnels ist es saukalt, es ist, als ob du bei gut 20 Grad Aussentemperatur in kurzen Kleidern, leicht verschwitzt in einen Kühlschrank fährst. Umso schöner, wenn due wieder herauskommst. Verpflegen tue ich mich heute während der Fahrt nach dem Ladenprinzip. Bei jedem Laden kaufe ich mir etwas zu Essen und zu Trinken.

Der Zeltplatz beim Fährhafen in Kilbogshamn ist durchaus ok, Dusche gut, Kleider gewaschen und dank des immer noch starken Windes bald trocken. Es spazieren sogar Rentiere durch die Anlage, lieder fliegen auch die winzigen Stechbiester wieder herum.

Dann trifft Frank aus Hamburg mit dem Velo ein, wir plaudern und beschliessen zusammen in der Zeltplatzbeiz zu Abend zu essen, es gibt Fish and Chips. Er ist deutlich langsamer und in kürzeren Etappen unterwegs als ich, also werden sich unsere Wege morgen wieder trennen. Wir verbringen einen gemütlichen Abend zusammen.
Nun muss ich noch den morgigen Tag planen, denn die letzte von drei Fähren morgen fährt nur drei Mal täglich. Das heisst vermutlich früh aufstehen.