26. Mai 2023 – Pfungstadt-Giessen

Irgendwann hat der nervige Storen aufgehört zu klappern und ich habe tief, fest und gut geschlafen. Das Zmorge war einfach aber gut und reichlich. Ich packe zusammen und alles auf den Surly und fahre schon vor 9 Uhr los. Nach einem knappen Kilometer merke ich, dass ich den Trinkrucksack nicht dabei habe, da ist unter anderem das Portemonnaie drin, da ich den ja immer (?) anhabe. Also rechtsum kehrt wieder zurück zu Pension und da liegt das gute Teil. Nochmals Glück gehabt! Ich fahre die 10 km bis Darmstadt, wieder oft durch den Wald. Darmstadt ist eher mühsam zu durchqueren. Bei einer Mega-Kreuzung muss ich sage und schreibe an vier Rotlichtern warten, bis ich wieder auf dem Weg bin. Man ist zwar mit dem Velo abseits vom Autoverkehr (und davon gibts mehr als genug), aber irgendwie kommt man nicht richtig vorwärts. Ein paar Kilometer später Totalsperrung wegen Baustelle, es arbeitet zwar niemand aber die „Strasse“ ist nicht befahrbar, eine Umleitung ist nicht erkennbar, also fahre ich nach Navi einen 2 km Umweg. Ein paar weitere Kilometer weiter die grosse Überraschung, hier beginnt derFahhradschnellweg Darmstadt-Frankfurt. Der ist wirklich luxuriös breit, gut ausgebaut und hat einen schön feinen Belag. Das kompensiert den noch immer herrschenden Gegenwind immerhin ein wenig.

Was für ein Luxus-Veloweg!!

Dann die nächste Überraschung, als in den Grossraum Frankfurt, konkret in Sachsenhausen, einfahre: eine schöne, breite, rot angepinselte Velospur, über die „Alte Brücke“ den Main überquerend und durch ganz Frankfurt hindurch. Obwohl es viel Verkehr hat ist es sehr angenehm zu fahren. Leider habe ich keinen geschiten Ort gefunden um die Skyline von Frankfurt zu fotografieren. In Berkersheim unterquert der Veloweg beim Bahnof die Bahnlinie. Sollte er, denn das gesamte Bahnhofsbereich ist eine riesige Baustelle, nix Unterführung. Dafür Ende Weg, Maschendrahtzaun. Dafür ein Lift auf eine provisorische Überführung. Der Lift ist sogar lang genug für den Surly. Und auf der anderen Seite hat es sogar einen Lift nach unten!

Mein ständiger Begleiter (der Gegenwind) ist immer noch hier, immerhin haben die Windturbinen Freude daran.

Beim Mittagessen verschlucke ich etwas von den gesunden (und guten) Körnlibrot und huste mir fast die Lunge aus dem Leib, zum Glück nur fast…

In Friedberg entdecke ich dann das:

Friedberg mit Stadttor

In Bad Nauheim fahre ich an den Gradierbauten vorbei, da wurde im 18. Jh. die gewonnen Sole (die einen zu tiefen Salzgehalt für eine ökonomische Salzgewinnung hatte) durch diese Bauten geleitet, durch das Verdunsten des Wassers wurde der Salzgehalt vervielfacht.

Gradierwerk in Bad Nauheim

Von weitem sehe ich die Burgruine Münzenberg.

Burgruine Münzenberg

Dann kommt ein künstlerisch wertvoller Veloweg, mit handgemaltem Mittelstreifen (oder der Arbeiter war besoffen)

Schliesslich komme ich in Giessen an, hier gibts wieder ganz ordentliche Velowege, ohne Hauseckenrenne. Ich finde das Hotel auf Anhieb und bekomme eine eigene Garagenbox für den Surly. Cool.

Da ja Freitag ist, mache ich mich nach dem duschen, etc. und kurzer Recherche auf zu Pit’s Pinte. Dort gibt’s standesgemäss das Freitags Guinness (respektive zwei).

Quizfrage des Tages: Weshalb kann man in jedem Hotel-Einzelzimmer das Badezimmer abschliessen? Ist mir schon auf meinen anderen Velotouren aufgefallen.

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