25. Juni 2023 – Osen-Namsos
Midsommar hat bis tief in die Nacht gedauert. So etwa um 22:30 bin ich dort weg, nachdem die zweite Band aufgehört hat zu spielen. Als ich gerade meinen müden Kopf auf’s Kissen legen wollte, hat die dritte Band angefangen. So um 1 Uhr war dann endlich Ruhe auf dem Festgelände, bis die Besucher welche auf dem Zeltplatz übernachten nicht gerade leise zurückgekehrt sind.
Jedenfalls habe ich nicht sehr viel und gut geschlafen, aber was soll’s, es ist ja nur einmal im Jahr Midsommar. Wegen leichten Kopfschmerzen habe ich das erste Medikament auf meiner Reise einwerfen müssen. Dafür ist das Wetter herrlich, sonnig und (an der Sonne) schön warm. Beeilt habe ich nicht, denn wegen dem Tau ist das Zelt aussen ziemlich nass. Erst um halb zehn fahre ich zusammen mit den beiden Bernern los, sie nach Süden, ich nach Norden.

Eigentlich geht es nur das Tal hoch, über die Wasserscheide auf 250 m.ü.M. und dann das Tal wieder hinunter. Eigentlich. Denn beim Aufstieg geht es immer wieder hinunter, jeder zweite gewonnene Höhenmeter geht ein paar Meter später wieder „flöten“ und bei der Abfahrt ist es genau umgekehrt. So kommen doch etliche Höhenmeter zusammen.
Bis zum Zusammenschluss „meiner“ 715 mit der grossen Strasse 17 hat es kaum Verkehr, vermutlich schlafen alle nach der gorssen Festerei noch aus. Dann aber nimmt der Verkehr stark zu (aber natürlich immer noch in einem sehr bescheidenen Rahmen. Als ich später die Webseite von „Statens Vegvesen“ konsultiere, sehe ich dass die Europastrasse E6 (die führt von Südschweden bis an die norwegisch-russische Grenze) zeitweise gesperrt ist und die 17 halt die Ausweichroute ist.

Beim Mittagessen treffe ich einen /velofahrenden Franzosen, er ist auch ans Nordkapp unterwegs, will aber heute noch deutlich weiter als ich. Der ist ja auch noch richtig jung, der mag das.


In Namsos besuche ich den einzigen am Sonntag offenen Laden, das stellt sich aber als nur ein Lädeli heraus, etwa so gross wie der Avec am Bahnhof Muttenz. Zum Glück bin ich nicht zuerst die fünf Kilometer zum Zeltplatz gefahren um die Küche abzuchecken und dann die fünf Kilometer zurück um entsprechend einzukaufen. Die Auswahl gestaltet sich so, dass heute nochmals One Pot Pasta auf den Teller, bzw. in die Pfanne kommt. Und Bier gibt es wegen Sonntag eh nicht, nicht einmal alkoholfreies. Wasser schmeckt schliesslich auch ganz gut ….. aber die Spurenelemente fehlen halt schon.

Dafür ist der Zeltplatz, direkt am Flugplatz gelegen, sehr schön und hat eine super Infrastruktur. Ich stelle mein Zelt auf, dusche, wasche die Velokleider und hänge sie an die Sonne zum trocknen, plane die Route für die nächsten Tage, telefoniere mit Claudia (im Gegensatz zu gestern funktioniert hier das WLAN bestens)
Jetzt ist gerade der Abendflug aus Trondheim auf dem Namsos Lufthavn angekommen, dem Lärm nach ein kleines Propeller Flugi.
Und eine Viertelstunde später ist das Flugi auch schon wieder weg.