17. Juni 2023 – Trysil-Sømådalen

Ich schlafe ausgezeichnet, bis …. Ja bis um 4 Uhr die Sonne durchs Schlafzimmerfenster scheint. Verdunkelungsmöglichkeit gibt es keine. Vielleicht schaffe ich es bis zum Ende meiner Reise bei Tageslicht zu schlafen, wer weiss? Um 7 Uhr stehe ich auf und mache das Frühstück. Heute so richtig mit Kaffee, Orangensaft, Brot, Joghurt. Eier gab’s nur im 6er Pack, das wäre dann doch des Guten zu viel gewesen. Ich packe zusammen, verabschiede mich von meiner Gastgeberin und fahre nochmals ins Zentrum. Dort gibt’s nämlich einen Bancomaten. Ein bisschen Bargeld kann nie schaden.

Dann los, alles der Strasse Nr. 26 entlang Klarälven-aufwärts. Ich komme zügig voran, die Strasse ist gut und es gibt kaum Verkehr (von ein paar Athleten auf Rollen-Langlauf-Skis mal abgesehen).

Der Klarälven wird etwas wilder

Nach 30 km wird aus einem Nebenfluss des Klarälven der Engeren, ein schmaler aber 18 km langer See, an dem ich meine erste Pause einlege. Der See ist wunderschön, nur die Strasse und ein paar Häuser, das ist alles.

Der Engeren (See)

Nach 50 Kilometern in Engedal die alles entscheidende Frage: Soll ich schon hier für die nächsten Mahlzeiten einkaufen oder hoffen, dass ich ein paar Kilometer vor dem Ziel im Sømådalen Landhandel etwas Vernünftiges finde? Ich kauf nur etwas zum Trinken und Snacks. Ein paar Kilometer weiter geht die Strasse nach Sølenstua ab (das war mein ursprüngliches Ziel, aber mit 75 km wäre diese Etappe dann doch etwas kurz gewesen). Ich fahre trotzdem diese Strecke, weil die 26 einen ziemlichen Umweg macht (dafür wohl weniger Höhenmeter). Auf dem Weg erreiche ich die sagenhafte Höhe von 714 m.ü.M.

714 m.ü.M. und im Hintergrund hat’s ja richtige Berge ….

Vielleicht geht’s morgen noch etwas höher, aber das war’s dann wohl schon. Die Strasse ist ziemlich mies, bis ich wieder auf die 26 treffe. Etwa eine Stunde vor meinem Ziel mache ich eine letzte Rast an einem sehr gut eingerichteten Rastplatz (so richtig mit Tischen und Bänken). Der Himmel verdunkelt sich immer mehr, auf der Wetter-App sehe ich, dass heute die regenfreie Zeit wohl endet. Tja, irgendwann musste es ja so kommen.

Der «Landhandel» erweist sich als winziger Laden, ich kann trotzdem etwas fürs Abendessen finden und: lokales und gekühltes Bier! Dann die letzten paar Kilometer bis zum Zeltplatz. Er sieht verlassen aus, nur ein paar Wohnwagen stehen herum. Die Chefin ist aber da am Gärtnern, ich checke ein und stelle rasch das Zelt auf und gehe duschen und Velokleider auswaschen. Kaum hängen die Kleider an der Leine, beginnt es tatsächlich zu regnen. Also Wäsche von der Leine und ab ins Zelt. Der Spuk dauert nur kurz, also Wäsche wieder aufhängen und Apero draussen, auch wenn es ab und zu nieselt. Das Nachtessen koche ich in der «Küche» und esse ebenfalls draussen. Nach dem Abwasch mache ich einen Spaziergang zum Fluss und hole mir nasse Schuhe und Socken. So trocken wie in anderen Gegenden scheint es hier also nicht zu sein.

Fliegenfischen mit Moskitonetz
Der nicht so trockene Wald

Dann beginnt es wieder zu tröpfeln, ich hole die Wäsche wieder herein und verkrieche mich wieder im Zelt zum Blog schreiben.

2 Comments

  • Mami und Papi

    Schick den Regen doch bitte zu uns, der Garten hat ihn bitter nötig. Gute Nacht und morgen eine gute Fahrt. Liebe Grüsse Mami und Papi

  • Ruedi

    Sali Rolf, bald hast du wieder 2 freie Tage um dich etwas zu erholen. Nun einen kleinen Vorschlag:
    Nimm dir eine Masseusin oder Masseuserich😄 und lass deine Schulterpartie durchkneten. Ich würde mich als Hauptsponsor zur Verfügung stellen. Weiterhin alles gute und unfallfreie weiterfahrt. Ruedi

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