15. Juli 2023 – Tromsø-Lyngseidet-Tromsø
Das Wetter heute morgen ist denkbar schlecht, kühle 11°C und Regen. Bis ich losfahre hört der Regen zwar auf, aber es sieht nicht besonders trocken aus. 50 km von Tromsø entfernt, fährt um 11:45 die erste Fähre, diese erreiche ich knapp und dies trotz einem Platten am Hinterrad. Dann geht es 22 km bis zur nächsten Fähre, 70 Minuten nach Ankunft der ersten Fähre. Also Autos durchlassen und los gehts.
Bei einem Fotostopp sehe ich einen verpassten Anruf von Claudia. Ich rufe zurück. Die niederschmetternde Nachricht ist, dass Papi gestürzt ist und mit einer starken Hirnblutng im Spital liegt. Schock total für mich. Ich fahre erst mal weiter Richtung zweiter Fähre und überlege, was ich nun machen soll. Viel machen kann ich zwar nicht, aber als ich am Fergekai ankommen habe ich den Entschluss gefasst, dass es dem Nordkapp auch ohne meinen Besuch gut geht. Ich esse ein paar Bissen, kehre um und fahre die 22 km zurück nach Svensby, wo ich die Fähre um ein paar Minuten verpasse. Zum Glück hat ein Café offen, denn es hat begonnen zu regnen.
Ich buche ein Hotel in Tromsø provisorisch für drei Tage und überlege mir auf der Fahrt, was ich alles für den ungeplanten Heimflug organisieren muss: Den reservierten Velokarton kann ich wohl schon früher abholen, dann brauche ich ein Behältnis in das ich meine Velotaschen versorgen kann, da ich wohl nur ein Gepäckstück aufgeben kann. Und einen Flug. Der Veloladen, bei dem ich den Karton reserviert habe, hat auch am Sonntag offen, da sie Velos vermieten. Aber sonst ist alles geschlossen. Nach 145 km und über 1’100 Höhenmetern komme ich kurz nach 18 Uhr wieder in Tromsø an, checke im Hotel ein und dusche. Dann telefoniere ich kurz mit Claudia und gehe dann auf die Suche nach einer Verpackung für mein Gepäck. Ausser Lebensmittelläden ist alles geschlossen und am Sonntag sieht es nicht besser aus. In der ersten Läden habe ich keinen Erfolg, ich gehe rasch etwas Essen und versuche es dann ein einem weiteren und werde fündig: 100 Liter Abfallsäcke und eine Rolle breites Klebeband, das muss irgendwie gehen, wenn ich alles was ich nicht mehr brauche, wegwerfe (vor allem leider Esswaren). Ich beginne mit sortieren und denke, dass es klappen sollte. Wenn ich nun morgen Vormittag an den Karton komme, buche ich einen Flug für Montag, sonst wird es halt Dienstag.
Tja, so endet halt meine Reise ans Nordkapp knappe 500 km vor dem eigentlichen Ziel. Aber ich glaube nicht, dass ich eine Weiterreise unter diesen Umständen noch hätte geniessen können.
2 Comments
Jürg Neidhart
Sali Rolf
Das tut mir so leid – ich hoffe es ist den Umständen entsprechend nicht allzu schlimm. Ich versuche mit Claudia in Kontakt zu treten (habe von Simon die Handynummer angefordert), um genaueres zu erfahren. Fredi möchte ich noch heute schonend informieren.
Du kannst mich gerne via E-Mail oder auch telefonisch erreichen.
Lieber Gruss Jürg Neidhart
Andreas Gysin
Lieber Rolf,
ich wünsche Deinem Vater alles Gute und hoffe, dass es ihm bald wieder besser geht.
Schade, dass es nicht ganz zum Nordkapp gereicht hat und Du mit Deiner Frau auf die tolle Reise anstossen konntest.
Wünsche Dir trotz allem eine gute Zeit und freue mich auf ein Wiedersehen.
Viele Grüsse
Andy